Essen als Balsam für die Seele

Veröffentlicht am 25. Juni 2025 um 09:32

Meine Wahrheit über emotionale Ernährung

Kennst du das Gefühl? Ein stressiger Tag im Büro, ein Streit mit dem Partner oder einfach nur ein Anflug von Langeweile – und plötzlich zieht es dich magisch zum Kühlschrank oder zur Süßigkeitenschublade. Du greifst nach Essen, nicht weil du hungrig bist, sondern weil du dich trösten, ablenken oder belohnen möchtest. Willkommen in der Welt der emotionalen oder auch intuitiven Ernährung.

 

Viele von uns haben schon einmal emotionale bzw. intuitive Ernährung erlebt. Und die meisten wissen es noch nicht einmal, was vor allem bei der intuitiven Ernährung, erschreckend ist.

Beides ist ein zutiefst menschliches Verhalten, das oft in Zeiten auftritt in denen uns etwas fehlt. Doch was ist der Unterschied? Wann wird es zum Problem und wie können wir einen gesünderen Umgang mit unseren Emotionen und unserem Essen finden?

 

Der Unterschied 

Emotionale Ernährung beschreibt das Essen als Bewältigungsmechanismus für unangenehme Gefühle wie Stress, Trauer, Einsamkeit, Angst oder Langeweile. Man greift auch hier intuitiv zu bestimmten Lebensmitteln und doch gibt es einen entscheidenden Unterschied. Während das emotionale Essen dafür sorgt deine Gefühle zu beruhigen, dreht es sich beim intuitiven Essen viel eher um echte körperliche Bedürfnisse. Doch signalisieren unsere Körper immer häufiger mit Gelüsten, sobald wir die Verbindung zur wirklich nährenden Nahrung verloren haben. Es gibt also unterschiedliche Gründe warum du beispielsweise einen Heißhunger auf Schokolade verspürst. Ist es die sexuelle Frustration oder fehlt es dir wohl eher an Magnesium?

Hast du also Lust auf Schokolade und dir helfen weder Nüsse, noch Bananen, um diese Lust zu stillen, dann handelt es sich sehr wahrscheinlich nicht um den physiologischen Hunger, sondern um ein inneres Bedürfnis, das durch Essen kurzfristig befriedigt werden soll.

Wir greifen also nicht nur beim emotionalen Essen, sondern auch beim intuitiven Essen zu Lebensmitteln, die reich an Zucker, Fett oder Salz sind – sogenannten "Comfort Foods", die uns ein Gefühl von Trost und Belohnung vermitteln können und ebenso vorgaukeln, körperliche Bedürfnisse zu befriedigen. Genauer gesagt greifen wir beispielsweise nach etwas knackigen, wenn uns langweilig ist, nach würzigen Essen, wenn uns der Pepp im Leben fehlt, Schokolade bei Lust auf Leidenschaft, süßes, wenn unser Leben zu Fade ist und so weiter. Wir greifen aber auch nach fettigen Essen, wenn wir Omega 3 brauchen, sowie nach salzigem, wenn wir Natrium brauchen.

 

Woher kommt dieses Verhalten?

Ich als Verfechterin der Emotionen glaube, dass der Hauptgrund darin liegen könnte, dass wir Schwierigkeiten haben, unsere Gefühle und Bedürfnisse wahrzunehmen, auszudrücken oder zu verarbeiten. So kann Essen zu einem Ventil werden, um uns von ihnen abzulenken oder sie zu betäuben. Vor allem kann es ein Anzeichen dafür sein, dass wir noch keine oder nicht genügend, gesündere Strategien zur Emotionsregulation entwickelt oder keinen Zugang zu unseren Bedürfnissen haben. Wiederholtes emotionales oder auch fehl interpretiertes intuitives Essen kann sehr schnell zu einer Gewohnheit werden, die schwer zu durchbrechen ist. Der Körper und der Geist lernen, Essen mit bestimmten emotionalen Zuständen zu assoziieren. Vor allem wenn Essen in der Kindheit mit positiven Gefühlen wie Liebe, Belohnung oder Trost verbunden gewesen ist. Diese Verknüpfungen können sich im Erwachsenenalter unbewusst fortsetzen. Doch auch, wenn wir einen gesunden Umgang erlernt haben kann dieses Essverhalten durch Stress vereinzelt im Alltag auftreten. Der Körper schüttet in stressigen Situationen Cortisol aus, was Heißhunger auf energiereiche Nahrungsmittel auslösen kann. Essen wird dann zu einer schnellen und scheinbar effektiven Methode, um den Stresspegel zu senken. Und da liegt die Verbindung beider Essverhalten, denn auch ein Mangel an Nährstoffen kann eine Cortisolausschüttung bewirken. Du musst dir Vorstellen, dass dein Nervensystem permanent damit beschäftigt ist dein Leben zu schützen. Fehlt es dir an etwas, und sei es nun aus Mangel oder Traurigkeit, dein Nervensystem gerät dabei ordentlich in Stress.

Leider ist dieses Essverhalten nicht ganz unproblematisch.

Auch wenn der Griff zum Essen im Moment kurzfristige Erleichterung bringen mag, sind die langfristigen Folgen oft negativ. 

Von Gewichtszunahme und gesundheitliche Problemen bis hin zu Schuldgefühlen und Selbstvorwürfen ist alles dabei. Der übermäßige Konsum von kalorienreichen und nährstoffarmen Lebensmitteln kann nicht nur zu Übergewicht, also Adipositas führen, sondern sogar unser natürliches Gespür für Hunger und Sättigung beeinflussen. 

 

Was kann man tun?

Als ich mich das erste Mal mit der emotionalen Ernährung auseinander gesetzt habe, ist mir einiges bewusst geworden. Ich dachte ich greife während der Arbeitszeit häufiger zu Süßigkeiten weil ich mehr Energie benötige und Zucker ein schneller, wenn auch kurzweiliger, Energielieferer ist. Doch nachdem ich verinnerlicht habe warum und wann wir intuitiv zum Zucker greifen, machte es Klick. Ich bemerkte ein Muster. Vor allem an Tagen an denen es wenig zu lachen gab, war der Wunsch nach Seelennahrung besonders hoch. Es fehlte einfach die Freude. Für mich gibt es daher einen ganz bedeutsamen Schlüssel.

 

Emotionale, so wie auch die intuitive Ernährung sind komplexe Themen, welche in unseren Erfahrungen und Gewohnheiten verwurzelt sein können. Es ist wichtig zu verstehen, dass es sich unterm Strich nur um einen unbewussten Versuch handelt, Stress abzubauen.

 

Indem wir achtsamer werden, alternative Bewältigungsstrategien entwickeln und uns professionelle Unterstützung suchen, können wir einen gesünderen und befriedigenderen Umgang mit unseren Emotionen, Bedürfnissen und unserem Essen finden – und so langfristig unser körperliches und seelisches Wohlbefinden stärken.

 

Also ja, Nahrung für die Seele mag uns ab und an gut tun, doch ist sie wirklich nachhaltig?

 

Wenn dich das Thema emotionale und intuitive Ernährung genauso berührt wie mich, dann schau gerne mal bei Anne Fritsch vorbei. Sie begleitet frisch gebackene Mamis mit viel Achtsamkeit und Herz auf ihrem Weg – genau wie ich es mit Ernährung tue. Auf ihrer Homepage findest du viele wertvolle Impulse, Tipps und Unterstützung für mehr Wohlbefinden im Alltag.

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